Auch eine instabile Persönlichkeitsstörung hat den Wunsch nach einer Beziehung. Jemanden an der Seite zu haben, der uns tatsächlich vollständig akzeptiert, ist ein verständlicher Wunsch. Insbesondere die Auffälligkeiten, die sich in unserer belasteten Seele zeigen, möchten hierbei Akzeptanz finden. Doch bei psychischen Störungen muss man wohl einen wirklich geeigneten Partner finden, der sich uns auch in schlechteren Zeiten annehmen mag.
Sich selbst zeigen…
Wir selbst hatten bereits Partnerschaften, in denen wir unser Krankheitsbild erst gar nicht durchblicken lassen haben. Irgendwie wusste man, dass diese Beziehung nichts Ganzes und nichts Halbes ist – und sicherlich nicht die letzte sein wird. Dadurch hat man einige Verhaltensweisen von Anfang an unterdrückt oder heruntergespielt. Unser Gegenüber hat dann natürlich vielerlei verwirrende Verhaltensweisen entdeckt – doch nicht nur unsere, sondern auch die des Anderen waren letztendlich Grund für eine Trennung.
Es gab auch den Fall, dass unsere Lebensgefährten von unserem Innenleben wussten. Das Wissen allein darüber lässt die Beziehung jedoch nicht automatisch hochleben. Es gibt Menschen, die damit nicht umgehen können – und es gibt Menschen, die sich trotz unserer Mitteilung nicht mit diesem Krankheitsbild auseinandersetzen. Auch diese beiden Vorkommnisse lassen ein Zusammenleben nicht lange aufrecht erhalten.
Der Umgang mit einer unheilbaren Psyche
Wenn wir dann den richtigen Partner gefunden haben – und wir denken, so etwas ist zu spüren – sollte man mit Ehrlichkeit und Selbsteinsicht an die Sache herangehen. Wir sind wie wir sind. Oftmals machte uns unsere Kindheit, unsere Vergangenheit oder bestimmte Erlebnisse zu dem Menschen, der wir heute sind. Wir können unsere psychischen Krankheiten nicht heilen. Aber wir können lernen, mit ihnen umzugehen. Auch gemeinsam.
Insbesondere das Beschäftigen und Informieren über das Krankheitsbild sowie deren Symptomatiken ist ein wichtiger Punkt. So kann immerhin halbwegs verstanden werden, weshalb wir so sind, wie wir sind. Doch nicht nur unser Partner muss uns akzeptieren, sondern wir auch ihn! Der Umgang mit Nähe, Freiheiten, Misstrauen, Streitigkeiten und Erwartungen muss auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Da wir unsere Gefühlswelt nicht immer unter Kontrolle haben, ist dies ein langer Prozess. Wir müssen fähig sein, den anderen verstehen zu wollen. Ohne Vorurteile herangehen können. Weder Selbstvorwürfe noch Vorwürfe gegenüber unserem Mitmenschen sind vorteilhaft. Die Kommunikation sollte in Ruhe stattfinden. Kompromisse müssen gefunden werden. Ja, wir müssen ganz schön viel in einer Beziehung – insbesondere mit einer Persönlichkeitsstörung! Wir belasten fortan nicht mehr nur uns selbst, sondern auch eine weitere Person.
Wenn auch Du eines dieser Gefühle oder gar gleich mehrere im Alltag wahrnehmen musst, kannst du gern einmal unter unsere Selbsthilfe schauen! Vielleicht gibt es einen Punkt, der dein Inneres schneller ausbalancieren kann!
Views: 257