Schlagwort: Krankheit

Andauernde Müdigkeit

Müde von den Gedanken, müde von den Gefühlen, müde vom Leben – mit einer instabilen Persönlichkeitsstörung ist eine andauernde Müdigkeit oftmals ein treuer Begleiter. Hierbei ist ganz gleich, wie viele Stunden wir uns für einen erholsamen Schlaf gönnen – der Körper und die Psyche wirken nie ganz entspannt.

Das Gefühl der Erschöpfung kann durch die belastete Psyche hervorgerufen werden. Gedanken und Emotionen, die uns aktuell, seit mehreren Tagen, seit mehreren Wochen oder gar seit mehreren Monaten beschäftigen, werden in die Zeit, in der wir uns erholen sollten, übertragen. Die Unausgeglichenheiten im Kopf und in der Seele sorgen bereits beim Augen schließen dafür, dass wir nicht durch die eigentliche Müdigkeit einschlafen, sondern durch die Erschöpfung in der Gedanken- und Gefühlswelt. Unterbewusst hören Körper und Psyche nicht auf, weiter zu arbeiten – und das lässt uns weder entspannt noch erholt fühlen, sondern müde. 

Probleme mit in den Schlaf nehmen…

 

In der Wissenschaft spricht man nicht umsonst davon, dass wir in der Nacht unseren Tag oder unser Leben verarbeiten. Doch wenn unsere Seele vor dem zu Bett gehen nicht ausbalanciert ist, entstehen nicht nur gestörte Erholungsphasen, sondern auch Schlafstörungen und Albträume. Das ständige Aufwachen oder die erschreckenden Bilder lassen uns am Morgen wie gerädert fühlen. Diese Symptome sind wohl der Beweis dafür, dass Gedanken und Gefühle bei der beginnenden Ruhephase nicht abgeschlossen sind. Ängste und negative Emotionen werden mit in die Traumwelt genommen – und beim Aufwachen verstärkt, wenn wir an unsere nächtlichen Eingebungen, Visionen oder Phantasien denken. 

Der Tag danach gestaltet sich oftmals mit einer einhergehenden Erschöpfung. Ganz gleich, ob wir auf Arbeit sind, zuhause verweilen oder Unternehmungen anstreben. Die instabile Persönlichkeitsstörung wird demnach mit Müdigkeit untermalt – und alles wirkt noch anstrengender. Doch die ständig auftretende Zerschlagenheit heißt nicht automatisch, dass wir in der kommenden Nacht besser schlafen können…

Die Angst vor dem Schlafen…

 

Ja, die Angst vor dem Schlafen kann uns bei anhaltenden Schlafstörungen und insbesondere bei Albträumen verfolgen. Wir wollen uns in der Dunkelheit nicht mit unseren Gedanken und Gefühlen beschäftigen – und vor allem wollen wir sie nicht auf dramatische, traurige oder gar erschreckende Art und Weise visualisieren. Hier beginnt wohl der nächste Teufelskreis – die Angst vor dem Albtraum regt das Unterbewusstsein vielleicht genau dazu an, bestürzende Erlebnisse in der Schlafenszeit hervorzurufen. 

Die andauernde Müdigkeit verabschieden: Ruhephasen erzeugen und zulassen

 

Bei einer angeschlagenen Psyche ist es also gar nicht so einfach, abzuschalten und der Seele erholsame Stunden zu schenken – obwohl sie es so sehr benötigt. Wir müssen Rituale finden, die uns runterkommen lassen. Rituale, die uns ablenken und die uns in andere Welten schicken – Welten, die nichts mit unseren Problemen, Sorgen und Ängsten zu tun haben…

 

Wenn auch Du eines dieser Gefühle oder gar gleich mehrere im Alltag wahrnehmen musst, kannst du gern einmal unter unsere Selbsthilfe schauen! Vielleicht gibt es einen Punkt, der dein Inneres schneller ausbalancieren kann!

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Selbstzerstörung

Selbstzerstörung: Dieser Begriff klingt hart – und er ist es wohl auch. Oftmals nutzen wir diese Methode bewusst oder unbewusst, um Probleme, Verhaltensweisen oder Symptomatiken zu unterdrücken. Dass daraus leider neue Schwierigkeiten entstehen, ist für eine instabile Persönlichkeitsstörung die größte Gefahr. Doch so wirr es klingt: Diese Gefahr nehmen wir manchmal gerne in Kauf, um unsere inneren Leiden für einen kurzen Moment zu betäuben. Wir übermalen ungewollten Schmerz mit gewollten Schmerz – und setzen dabei einiges aufs Spiel.

Auf der Suche nach fatalen Betäubungsmitteln…

 

Selbstzerstörung kann sich bei instabilen Persönlichkeiten unterschiedlich zeigen. Exzessiver Alkohol- oder Drogenkonsum, selbstverletzendes Verhalten, Verweigerung von Nahrung oder auch das Erbrechen von Mahlzeiten können hierbei einen wesentlichen Platz einnehmen. Doch auch andere Verhaltensweisen, wie zum Beispiel das Sport treiben bis zur totalen Erschöpfung oder waghalsige Abenteuer können eine Problembewältigung unsererseits sein. Hauptsache, wir sind am Ende so fertig und kaputt, damit wir gar nichts anderes mehr fühlen können. Hauptsache, der eigentliche Schmerz wird durch andere Beschwerden ersetzt. Wir haben nie gelernt, mit unseren Problemen, Ängsten und Sorgen anders umzugehen – deshalb tun wir es auf diese Weise.

Das hat natürlich fatale Folgen für die eigene Person. Alkohol und Drogen machen abhängig und zerstören unseren Körper von innen, Schnittwunden verunstalten unser Äußeres, waghalsige Abenteuer können für lebenslange Verletzungen sorgen, Hungern und Erbrechen bedeutet zudem, unsere Organfähigkeit und unsere Nährstoffzufuhr auf ein gefährliches Minimum zu reduzieren. Doch bei einem Punkt treffen all diese Verhaltensmuster zusammen: Sie können tödlich enden.

Was wir zeigen ist nicht, was wir wollen…

 

Wenn man es sich dieser Gefahr bewusst macht, fragt man sich, wie stark das Seelenleben leiden musste oder gar noch leidet, um solche Wege zu wählen. Letztendlich wünschen wir uns nur eins: Dass der Schmerz aufhört. Vielleicht geht es gar nicht darum, den Freitod mit diesem Verhalten zu provozieren. Vielleicht geht es um ganz andere Dinge: Wir sehnen uns danach, nichts mehr zu fühlen. Anderes zu fühlen. Besseres zu fühlen. Gewisse Gefühle sollen uns egal werden. Dieses Etwas in uns soll uns nicht ständig den Boden unter den Füßen wegziehen. Wir wünschen eine andere Vergangenheit, andere Geschehnisse, andere Lebenssituationen. Wir möchten um Hilfe schreien – ohne direkt sagen zu wollen, was uns bedrückt.

Sicherlich sind dies die falschen Wege. Viele Mitmenschen werden uns dafür verurteilen, weil sie nur den Kopf schütteln und sich von uns abwenden, anstatt einmal mehr zu hinterfragen. Wir werden auch selbst viele neue Probleme erzeugen, die uns das Leben noch schwerer machen. Aber sicherlich ist es auch so, dass wir uns nach einer Lösung für unsere belastete Seele sehnen!

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Das eigene Abbild

Das eigene Abbild in korrekter Weise einzuschätzen, fällt uns mit einer psychischen Störung nicht leicht. Wir sehen Dinge in und an uns, die andere so gar nicht wahrnehmen! Die Ursachen hierfür können in der Familie sowie in der Erziehung liegen, oder aber auch an Mobbing und Kritik der Anderen.

In erster Linie dreht es sich hierbei sicherlich um das eigene Aussehen. Wir schauen in den Spiegel und sind sofort unzufrieden. Nicht nur mit dem Gewicht, sondern auch mit der Nase, dem Mund oder den Haaren. Daraufhin versuchen wir abzunehmen und die eigenen Kilos zu reduzieren. Sportliche Aktivitäten mit hoher Disziplin oder eine gesunde Ernährungsweise führen uns zum Ideal- oder manchmal leider auch Untergewicht.

Der Körper wird straffer und formt sich zu einem schönen Abbild. Nebenbei gehen wir zum Friseur, lassen uns die Haare modisch schneiden und bekommen eine trendige Farbe. Das eigene Badezimmer wird mit Kosmetika überrannt. Make-up, Mascara und Lippenstift für die Frauen, Pinzette, Rasierer und After-Shave für die Männer – und trotzdem stellt sich keine Besserung ein. Wir finden uns immer noch zu dick, zu unförmig, zu hässlich!


Auch die Komplimente und der Zuspruch von anderen Mitmenschen kann diese Ansicht nicht verdrängen. Es genügt einfach nicht. Wir werden von unserem Partner oder unserer Partnerin geliebt, für hübsch und sexy befunden – doch auch das genügt wieder einmal nicht.

Neben dem hohen Anspruch an unseren Äußerlichkeiten gibt es natürlich noch unseren Charakter. Mit einer psychischen Störung ist natürlich auch dieser nicht einwandfrei – zumindest in unserer gefangenen Gedankenwelt. Was ist, wenn andere unsere krankhaften Symptome bemerken? Wieso kann ich nicht so gelassen und kommunikativ wie die anderen sein? Letztendlich stimmt auch hier so rein gar nichts. Wir fangen beinahe an, uns selbst zu hassen.

Das kann natürlich gefährliche Auswirkungen haben. Der Selbsthass auf das eigene Gewicht treibt uns in die Magersucht, der Selbsthass auf das eigene Aussehen treibt uns zum Schönheitschirurgen oder lässt uns teure Kosmetika kaufen, der Selbsthass auf die eigene Persönlichkeit lässt uns zurückziehen und von anderen abwenden – alles mehr als ungesund. Das wissen wir – und trotzdem holen uns diese Gedanken immer wieder ein. Manchmal sogar so sehr, dass wir versuchen, diese Ansichten mit einer Selbstzerstörung zu unterbinden. Nahrungsverweigerung, Erbrechen, Alkohol, Drogen oder gar die intensive Selbstverletzung lassen uns die negative Gedankenwelt verdrängen – und schon entstehen neue Probleme!

Es ist gar nicht so einfach, aus diesem Sog der Gedanken zu entkommen. Eine Selbstzufriedenheit zu erschaffen, kann Jahre dauern! Psychotherapeuten, aber auch das eigene Ich müssen sich darum bemühen, ein positives Abbild in den Kopf zu bekommen.

Ein paar Kilos zu viel zu haben, ist in Ordnung.

Nicht sportlich zu sein, macht mich nicht weniger schön.

Kein Make-up zu tragen, definiert mich nicht als unschöne Frau.

Keine Muskeln zu haben, macht mich nicht weniger männlich.

Krankhafte Störungen und Macken zu haben, wurde leider in meiner Vergangenheit bestimmt.

Wenn wir diese Sätze aussprechen, fühlen wir uns sofort unwohl. Es passt einfach nicht zusammen: Ich und schön? Niemals. Weder von innen noch von außen. So zu denken, macht uns selbst traurig. Wir würden uns gerne anders sehen, aber wir können es nicht. Wir möchten stolz auf uns sein, wir möchten uns nicht mit anderen vergleichen, wir möchten uns hübsch finden, wir möchten essen können, was uns schmeckt – wenn sich diese Wünsche auf unsere Gedanken übertragen könnten, wären wir ein zufriedener und wohl auch glücklicher Mensch.

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Negative Gedanken

Eine negative Gedankenwelt zu durchbrechen, gestaltet sich bei einer instabilen Persönlichkeit sehr schwierig. Ganz gleich, ob es hierbei um uns, um andere, um die Arbeit, um die Liebe oder um sonstige Dinge geht: Unser Kopf lässt nur pessimistische oder auch hoffnungslose Gedankengänge zu. Ganz gleich, wohin wir sehen: Alles wirkt trist und dunkel. Manchmal drehen sich unsere Gedanken immer wieder im Kreis, sodass die Karussellfahrten Kopfschmerzen bereiten! Unsere gesunden Mitmenschen haben natürlich auch ihre nachdenkliche Seite. Jedoch scheint es so, als finden sie schneller wieder zurück zur Sonnenseite des Lebens.

Das Resultat negativer Gedanken…

Negative Gedanken können uns in unserem Alltag stoppen. Oftmals sind sie der Grund, warum wir unsere Ziele nie erreichen – weil wir sie aus den Augen verlieren. Anstatt mutig und geradewegs auf unsere Träume zuzusteuern, versinken wir lieber in den traurigen Gedanken, dass wir es eh nicht bis dahin schaffen werden. Umso mehr wir uns in diesen Gedanken vertiefen, umso mehr steuert es uns in die falsche Richtung. Wir werden antriebslos, lustlos und nehmen fortan gar nichts mehr in die Hand.

Der römische Kaiser und Philosoph Marcus Aurelius erkannte es bereits in unseren frühen Geschichtsjahren:

Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.

So ist es leider auch.

Wenn uns innere Selbstzweifel auffressen, können wir nicht selbstbewusst auftreten. Konzentrieren wir uns nur auf unsere innere Angst, können wir uns anderen gegenüber nicht mutig zeigen. Sobald wir denken, dass jedes gesprochene Wort von uns nicht klug oder witzig genug erscheint, können wir in Menschengruppen niemals kommunikativ erscheinen. So ziehen wir uns in vielen Situationen des Alltags selbst nach unten sowie zurück – und verpassen womöglich die Chancen unseres Lebens.

Um dies wieder in die richtige Bahn lenken zu können, müssen wir uns wohl auf einen inneren Zuspruch konzentrieren, der sich nach und nach auch anderen gegenüber präsentieren kann. Sich selbst zu einem positiven Menschen zu entwickeln, liegt in unserer Hand. Doch dieses Wissen ermöglicht noch lange keine sofortige Umsetzung. Uns immer wieder selbst zu sagen, dass wir etwas schaffen, leisten oder erreichen können sowie uns selbst zu gestehen, dass wir ein liebenswerter Mensch sind, der offen nach Außen treten kann, erscheint leider gar nicht so leicht.

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Angst und Panik

Das Gefühl der Angst und der Panik ist bei unserer instabilen Persönlichkeitsstörung wohl die facettenreichste Empfindung. Sie tritt nicht nur in vielerlei Situationen auf, sondern auch plötzlich. Ein falsches Wort oder ein falscher Moment können dafür sorgen, dass in uns innere Unruhe entsteht, die sich umgehend zu einem verzweifelten Zustand wenden kann. Selbst wenn wir gerade noch Lebensfreude und Glück in uns getragen haben, sind wir nicht vor Angst- und Panikattacken sicher. Sie können uns jederzeit treffen und einholen.

Das Gefühlschaos als Zerreißprobe

 

Anfangs werden wir von einer inneren Unruhe überrumpelt. Begleiterscheinungen wie Herzrasen, ein Stechen im Brustbereich, ein schnelleres Atmen sowie ein unaufhörliches Weinen sind anschließend vorprogrammiert. Die Angst in uns lässt uns zweifeln. An allem. Auch am Leben. Wir wollen vor diesem Zustand fliehen, können es aber nicht. Wir müssen es aushalten. Uns aushalten – und wir hassen es, bestimmte Gefühle oder Zustände einfach nur ihren Weg gehen zu lassen.

Situationen voller Angst und Panik

 

Im Alltag können viele Situationen auftreten, die uns in solche Empfindungen drängen. Wir fühlen uns auf Arbeit überfordert, haben Stress und setzen viel zu hohe Erwartungen. Wir wissen nicht, wie wir den Berg an Erledigungen meistern sollen und schon passiert es: Hektik und Unruhe werden zu Angst. Wir haben Panik vor dem Versagen und vor dem Scheitern. Auch vor Kritik. Wir müssen nun einen Zustand unterdrücken, der uns innerlich zerreißt.

Doch nicht nur im Berufsleben, sondern auch in der Beziehung können diese unschönen Gefühle auftreten. Die ständige Befürchtung, nicht gut genug zu sein, ersetzt zu werden und allein sein zu müssen, führt uns ebenfalls dorthin. Bereits eine vermeintlich falsche Aussage in einer Unterhaltung kann Panik verursachen. Wir missverstehen etwas und sind sofort am Boden zerstört. Angst und Zweifel sind nun die einzigen Gefühle in uns. Doch die Furcht kann uns auch einholen, wenn sich unser Partner von uns entfernt. Sei es ein Familientreffen, ein Wiedersehen mit Freunden oder das Beschäftigen mit sich selbst: Wir haben Angst. Manchmal wissen wir nicht einmal, wovor. Unehrlichkeit? Untreue? Dass die bisher empfundene Liebe in nur wenigen Stunden verschwindet? Dass unserem Gegenüber bewusst wird, wie schön das Leben ohne uns wäre? Wir wissen es wirklich nicht. Manche Gedankengänge klingen irreal – und trotzdem sind sie in uns.

Die Angst vor der Angst

 

Manchmal wissen wir schon Stunden oder gar Tage vorher, wie wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt fühlen werden. Wir haben Angst vor der Angst und können sie dennoch nicht stoppen. Es gibt nur einen Weg aus der Misere: Die Situation, die uns diesen Zustand schenkte, löst sich in Luft auf. Von allein. Der Stress am Arbeitsplatz minimiert sich wieder. Wir fühlen uns freier. Unser Partner schließt die Wohnungstür auf und ist wieder in unserer Nähe. Wir fühlen uns sicherer. Für diesen einen Moment ist das die perfekte Lösung. Aber es ist kein Heilmittel. Wir wissen eins: Die Situationen werden wiederkommen. Früher oder auch später. Aber sie sind nicht weg. Also finden wir immer nur Lösungen, die sich wieder in Probleme verwandeln werden.

Wir wissen, dass wir uns selbst helfen müssen. Uns als Person akzeptieren müssen. Nur so gewinnen wir Sicherheit. Stärke. Vertrauen. Durch diese inneren Eigenschaften könnten wir der Angst entgegen wirken. Doch diese Kräfte aufzubauen, ist gar nicht so leicht – und wahrscheinlich auch ein langer Weg. Wir wissen, dass sich diese Strecke lohnen wird und erkennen doch noch nicht das Ziel. Wir wollen weder uns noch andere einschränken – doch das ist wohl die größte Befürchtung: Freiheiten zu nehmen.

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Innerer Leidensdruck

Der innere Leidensdruck ist für uns eines der schlimmsten Symptome. Meistens entwickelt sich dieses Gefühl aus einer anderen Empfindung. Man hat negative Gedanken, man verspürt Angst oder man wird traurig – und plötzlich werden diese Gefühle so intensiv, dass man extrem unter ihnen leidet.

Das unaufhörliche Aushalten…

 

Um ehrlich zu sein, fühlt es sich fast so an, als würde sich unsere Seele im Inneren zerreißen und unseren ganzen Körper anschließend mitnehmen. Wir fühlen einen fast unaushaltbaren Druck und eine unaushaltbare Spannung – und für die nächste Zeit geht es dann genau darum: Aushalten.

Oftmals wird dieses Aushalten von vielen Tränen untermalt. Wir können nicht mehr aufhören zu weinen und verzweifeln fast an unserem Zustand. Die Atmung wird schneller und wir können nicht ruhig an einem Ort sitzen oder stehen bleiben. Wenn uns jemand sehen würde, würde dieser Jemand wohl meinen, gerade wäre etwas extrem Schlimmes in unserem Leben passiert. Manchmal ist dem gar nicht so – manchmal reichen schon vermeintliche Kleinigkeiten aus, die für unser Seelenleben zum absoluten Tiefpunkt werden. Die Zerreißprobe beginnt.

Ein schwieriger Lernprozess…

 

Es stellen sich immer die gleichen Fragen, aber eine sicherlich in den Vordergrund: Wie sollen wir das aushalten? Wir finden keine direkte Antwort, aber andere Gedankengänge: Wir können nicht mehr aushalten. Wir hassen aushalten!

Manchmal fragen wir uns, wie wir mit tatsächlich dramatischen Erlebnissen wie einem Tod umgehen würden, wenn uns schon diverse Kleinigkeiten aus dem Leben reißen und diese Symptome hervorrufen. Ja, manchmal macht uns dieser Gedanke Angst. Unsere Seele hat schon so viel durchgemacht, sodass Einzelheiten nicht mehr tragbar sind. Wo andere Mitmenschen sich kurzzeitig traurig fühlen oder besorgt sind, wird uns der komplette Boden entzogen.

Natürlich ist das schwer nachvollziehbar – insbesondere für andere, aber auch für uns selbst. So plötzlich diese Zustände auftreten können, so abrupt können sie auch verschwinden. Die Situation, die diese Gefühle hervorgehoben hat, löst sich in Luft auf und klärt sich von allein – auf einmal können wir uns beruhigen, aufhören zu weinen und wieder zum Normalzustand zurückfinden. Obwohl es sich in diesem Moment gut anfühlt, ist es keine Lösung! Wir können nicht immer davon ausgehen, dass Situationen, mit denen wir Probleme und Schmerz assoziieren, sich stets von allein bewältigen. Nein. Wir müssen lernen, mit diesen Phasen umgehen zu können – und dieser Lernprozess ist alles andere als einfach.

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Innere Leere

Wenn wir uns der inneren Leere widmen, denken wir sofort daran, dass weder negative noch positive Gefühle in uns stecken. Unser Seelenleben scheint leer und unausgefüllt. Es ist, als wäre unser Inneres ein schwarzes Loch. Doch das stimmt nur bedingt. Bei innerer Leere fühlen wir wenig und doch so viel! Schlechte Erinnerungen und Erlebnisse aus der Vergangenheit werden hierbei von unserem Innenleben abgespalten. Wir wollen nicht zurückblicken, daran denken, uns damit auseinandersetzen und auch nichts davon besitzen. Also versuchen wir, den vorhandenen Schmerz und die unaufhörliche Angst von uns wegzuschieben. Doch was bleibt dann am Ende übrig? Wir wissen es nicht – und genau aus dieser unbeantworteten Frage baut sich folgend eine Leere aus Leid und Qual auf. Dabei wollten wir doch genau diese Gefühle von uns lösen!

Das exzessive Verhalten als Lösungsweg

 

Innere Leere kann ein schmerzvoller Zustand sein. Wir wissen nicht, wohin wir mit uns sollen. Wir wissen nicht, was wir tun können, um uns innerlich zu füllen. Wir wissen nicht, wer wir sind und was uns ausmacht. Wir wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen. Das führt zu einem belastenden Gemütszustand. Identitätskrisen, Stimmungsschwankungen, Ärger und sogar Selbstmordgedanken können uns fortan begleiten. Alles erscheint sinnlos. Auch wir. Um auch diese negativen Gefühle auszulöschen, drehen wir uns in die falsche Richtung. Wir entwickeln den Zwang, das verhasste Loch in uns voll zu stopfen. Wir versuchen, die vermeintliche Leblosigkeit in uns zu ersticken. Mit gefährlichen Verhaltensweisen. Starke Drogen, übermäßiger Alkoholkonsum, übertriebenes Arbeiten, ein nicht erklärbarer Kaufrausch sowie der Wechsel von vielen verschiedenen Geschlechtspartnern kann die Folge sein. Der exzessive Konsum von etwas soll unser Heilmittel sein. Innere Leere wird zur Selbstzerstörung. All diese Verhaltensauffälligkeiten können umgehend zur Sucht führen – und zur Krankheit werden.

Unsere Psyche versucht sich selbst zu finden. Wir stoßen die schlimmen Empfindungen aus der Vergangenheit ab und wollen gleichzeitig aber auch keine qualvolle Leere in uns spüren. Deshalb erzeugen wir übertriebene Maßnahmen, um uns selbst zu erleben. Also wollen wir doch lieber etwas Schlechtes fühlen als gar nichts? Diese Symptomatik ist paradox und überwältigt uns in ihrem facettenreichen Erscheinungsbild.

Den falschen Weg erkennen und steuern…

 

Wenn wir solche Verhaltensmuster ausleben, merken wir stets schnell, dass auch diese Aktivitäten nichts in unserem Innenleben verbessern. Wir fühlen uns erneut sinnlos und unaufgehoben. Wir wissen immer noch nicht, wer wir sind, was uns ausmacht und was wir uns tatsächlich wünschen. Wir verzweifeln an unserem Ich und verfallen teilweise in eine starke Depression. Manchmal passiert es sogar, dass sich der Wunsch nach einem Freitod äußert. Innere Leere hat wohl mehr Folgen, als manch einer glauben mag.

In der Psychologie geht man davon aus, dass innere Leere oftmals eine Spätfolge aus der Kindheit ist. Hierbei wurde uns vielleicht beigebracht, dass wir nichts können und niemand sind. Wir wurden zu oft kritisiert, bestraft oder gar geschlagen. Auch als Missbrauchsopfer können wir Leere entwickeln – denn das überdeckt unser Schuldgefühl und unsere Scham. Ebenso negativ wirkt sich eine kaltherzige Umgebung aus. Wenn wir nie Liebe, Geborgenheit und Interesse erfahren haben, werden wir auch hier im Erwachsenenalter Leere spüren.

Doch was rettet uns aus dem dunklen Sog? Antworten zu finden erscheint schwer. Wir müssen uns erkennen können. Wir müssen in unserer Freizeit aktiv werden, soziale Kontakte pflegen und unsere Sinne bewusster erleben. Nur so können wir feststellen, wer wir wirklich sind – und insbesondere, wer wir sein wollen. Wenn das nur so leicht gelingen würde…

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Traurigkeit

Im Leben gibt es nicht nur sonnige Tage, sondern auch graue und dunkle Abschnitte. Für jeden von uns – ganz gleich, ob wir gesund oder krank sind. Doch im letzteren Fall scheint es oftmals so, als wäre die Traurigkeit ein ständiger Begleiter. Wir haben den Eindruck, als würde sie länger andauern als bei anderen Menschen – und sie hat den Drang, bereits bei kleinsten Geschehnissen oder Wortlauten aufzutreten. Hin und wieder kann es auch vorkommen, dass wir gar nicht so genau wissen, warum wir eigentlich traurig sind. Vielleicht war der Beweggrund hierbei auch so minimalistisch, dass er nur unterbewusst auftritt. Dieser Zustand lässt natürlich vielerlei Lebenszeit verstreichen, in der wir hätten glücklich sein können. Doch mit einer instabilen Persönlichkeitsstörung ist es gar nicht so leicht, seine emotionale Welt zu kontrollieren!

In Sekundenschnelle Traurigkeit erleben

 

Die gedrückte Stimmung kann uns schnell einholen. Unsere allerliebsten Mitmenschen sagen ganz nebenbei einen Satz, der uns im Inneren einen Stich verspüren lässt. Sie wollten uns sicherlich nicht verletzen und wollten mit diesen wenigen Worten sicherlich auch keine negative Reaktion verursachen, doch aus irgendwelchen Gründen scheint unsere Seele diese Aussage nicht so gut zu vertragen. Im Arbeitsleben kann es vorkommen, dass wir gewisse Aufgaben auch einmal nicht zeitgemäß erledigen können. Vielleicht unterläuft uns auch einmal ein Fehler – und obwohl weder der Arbeitgeber noch die Kollegen eine enttäuschte Haltung annehmen, sind wir in unserer Stimmung sofort am Tiefpunkt. Unser Partner tut oder sagt etwas, dass wir als Kritik oder bös gemeinte Absicht entgegen nehmen – und schon ist es um uns geschehen. Wir versinken in einer traurigen Gefühlswelt, obwohl zuvor alles in Ordnung schien.

Traurigkeit hat im Alltag viele Gesichter

 

Sie kann aus dem Gefühl der Ablehnung entstehen. Aus Kritik, einer negativen Wortwahl oder einer negativen Tat. Sie kann uns als Enttäuschung begegnen, als Versagensangst, als Verlust oder auch bezüglich unseres eigenen Abbildes. Dabei müssen die Ursachen dieser Empfindungen in ihrem Ausgangspunkt gar nicht als schlecht oder ungünstig gedacht gewesen sein. Doch unsere Seele nimmt es als solches auf. Wir entwickeln ein ungutes Gefühl. In Sekundenschnelle. In kleinsten Situationen. In wenigen Sätzen.

Die Frage, woher diese leicht auftretende Traurigkeit rührt, ist meist schwer zu beantworten. Vielleicht setzen wir uns zu sehr unter Druck. Vielleicht denken wir zu perfektionistisch und vielleicht erwarten wir auch zu viel. Nicht nur von anderen, sondern auch von uns. Höchstwahrscheinlich sind wir jedoch zu sehr belastet. Zu sehr gestört, um weitere, auch kleinste negative Erfahrungen aufzunehmen. Vielleicht verstehen wir so viele Geschehnisse als solche, weil uns zu viel davon widerfahren ist. Vielleicht nehmen wir uns der Traurigkeit sofort an, weil wir uns daran gewöhnen mussten.

Umso mehr wir darüber nachdenken, umso mehr ärgern wir uns darüber. Wir wollen doch anfangen, mit der psychischen Störung zu leben. Mit ihr umgehen zu können – und doch mehr Lebenszeit in positive Aspekte zu stecken. Dies umzusetzen, ist aber mehr ein Können als Wollen.

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Stimmungsschwankungen

Eine psychisch stabile Seele verliert sich in nur wenigen Stimmungsschwankungen. Es gibt gute Tage, die voller Lebensfreude stecken. Es gibt stressige Tage, nach denen das Innenleben etwas Ruhe benötigt. Es gibt auch traurige Tage, bei denen sich selbst eine ausgeglichene Seele die Tränen aus dem Gesicht wischen muss. Doch für alles gibt es hierbei meist Gründe. Gute Stunden können aus viel Liebe erzeugt werden, stressvolle Phasen können aus zu viel Arbeit resultieren und traurige Zeitspannen können durch Trennungen oder einem Tod ausgelöst sein. Doch die Zeit heilt alle Wunden – und so findet die gesunde Seele früher oder später wieder ihre Balance.

Eine instabile Persönlichkeit hat es hierbei jedoch schwerer. Bei Depressionen oder dem Borderline-Syndrom beispielsweise kann der Gemütszustand beinahe sekündlich wechseln. Oftmals ist man hierbei nicht nur ‚ein bisschen traurig‘, ‚ein bisschen verzweifelt‘, ‚ein bisschen lustlos‘ oder gar ‚ein bisschen glücklich‘ – nein: Der Wechsel findet zwischen Extremen statt. Wir können nicht sagen, dass es uns ‚ganz okay‘ geht oder alles ‚halbwegs in Ordnung‘ scheint: Entweder geht es uns richtig gut oder richtig schlecht.

Manchmal können wir uns nicht einmal selbst erklären, woher der Auslöser nun kommt – hat jemand ein falsches Wort gesagt, fühlen wir uns in unserem jetzigen Dasein einfach nur unwohl oder ist es doch etwas Größeres, dass hierbei auf der eigenen Seele lastet? Sind all unsere Sorgen sofort vergessen, wenn uns jemand ein Kompliment macht oder etwas Aufregendes passiert, sodass wir von Jetzt auf Gleich innerlich hochleben können? Einen Auslöser gibt es wohl immer – doch vielleicht können oder wollen wir ihn nicht erkennen und benennen. Insbesondere bei schlagartigen Zuständen im negativen Bereich ist es nicht nur für uns, sondern auch für unsere Umgebung unheimlich schwer, etwas an diesem Gefühl zu ändern.

Schwankungen im Gemütszustand

 

Gute Laune verwandelt sich plötzlich in unendliche Traurigkeit. Das, was uns bis eben noch Spaß bereitet hat, zaubert uns kein Lächeln mehr ins Gesicht. Alles wirkt auf einmal trist. Lustlosigkeit und Demotivation machen sich breit. Ganz gleich, was wir nun in die Hand nehmen und beginnen wollen: Wir finden keinen Weg, es zu Ende zu bringen. Am liebsten würden wir jetzt nur noch die Wand anstarren und diese Gefühle aushalten. Wir wissen genau, dass sich dadurch nichts bessert – womöglich wird es nur noch schlimmer.

Doch wir fühlen uns gefangen. Was kann uns befreien? Unsere negativen Gefühle werden durch ein gereiztes Genervt sein unterstützt. Vielleicht liegt es daran, dass die Zeit gefühlt stehen bleibt und sich nichts an dem Zustand ändert. Wir möchten etwas machen – wir wissen nur nicht, was. Wir möchten etwas verändern – wir wissen nur nicht, wo. Wir möchten uns erklären – wir wissen nur nicht, wie. Das lässt uns unruhig werden.

Wir versuchen etwas zu finden, dass uns wieder hochleben lässt. Wir können jetzt kein Buch lesen, denn dafür fühlen wir uns nicht gelassen genug. Wir können jetzt kein Sport treiben und in der Natur joggen gehen, denn dafür fühlen wir uns nicht aktiv genug. Wir stecken in einer undefinierbaren Stimmung fest, die wahrscheinlich nur Du als Leser nachvollziehen kannst.

Eine Frage der Handhabung

 

Es vergehen Sekunden, Minuten, Stunden, vielleicht sogar Tage. Wir sind müde von dem Wissen, dass wieder etwas von unserer kostbaren Lebenszeit an negativen Episoden verschwendet wird. Auf einmal haben wir Lust auf das Leben – so richtig. Wir möchten lachen, wir möchten weggehen, wir möchten sportlich aktiv sein. Wir lieben unser Leben und möchten noch soviel erreichen. Warum waren wir bis eben nochmals traurig? Wir wissen es nicht. Warum möchte sich unsere Seele ausgerechnet jetzt hochleben lassen? Wir wissen es nicht. So rutschen wir wieder ins nächste Extrem voller positiver Stimmung.

Ja, wir geben es zu: Es ist anstrengend. Für uns. Aber auch für unsere Umgebung. Wie soll man so in korrekter Weise mit uns umgehen können? Welche negativen Auslöser muss man vermeiden, welche positiven Aspekte in den Vordergrund rücken? Wenn wir unserem Gegenüber das nur erklären könnten! Wir wären wahrscheinlich befreit von unseren extremen Schwankungen – sind wir aber nicht.

Wenn auch Du diese Gefühle im Alltag wahrnehmen musst, kannst du gern einmal unter unsere Selbsthilfe schauen – vielleicht gibt es einen Punkt, der dein Inneres schneller ausbalancieren kann!

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